Julikrise 1914

Veröffentlicht auf von Jasmin Kässer

Einleitung

Anfang des 19.Jahunderts löste sich das osmanische Reich Stück für Stück auf. Jeder wollte natürlich einen Anteil daran bekommen: Österreich-Ungarn, Russland und natürlich die Balkanländer. Serbien träumte von einem selbständigen Großserbischen Reich. 1872 waren sie schon fast vollständig aus dem osmanischen Reich gelöst. Nach dem Aufstand der Balkanvölker 1876 und dem russischen Krieg gegen das osmanische Reich 1877 waren die Balkanvölker nun unabhängig. Serbien wurde auf dem Weg zum Großserbischen Reich fast doppelt so groß wie vorher.
1908 nahm Österreich-Ungarn Bosnien-Herzegowina dann komplett ein. Serbien protestierte natürlich, konnte aber ohne Hilfe von Russland seine Wünsche nicht durchsetzen. Da Russland noch geschwächt war von der letzten Niederlage im Krieg gegen Japan, beließ Russland es vorerst bei einer Verwarnung an Österreich-Ungarn.
Durch das Bündnis von Bulgarien, Montenegro, Griechenland und Serbien 1912-1913 wurde das osmanische Reich fast komplett von der europäischen Karte verdrängt.
Nach den ständigen Unruhen und dem ersten Balkankrieg 1913 wollten die Großmächte den Streit schlichten. Sie gründeten Albanien, welches auch zur Abgrenzung Serbiens diente.
Serbien wollte sich aber trotzdem immer weiter ausdehnen und provozierten zusammen mit Griechenland den 2. Balkankrieg gegen Bulgarien. Bulgarien war unterlegen und verlor. Serbien vergrößerte sich wieder. Österreich-Ungarn war strickt gegen die Erweiterung Serbiens. Somit war klar, dass es zu einer Auseinandersetzung zwischen den zwei Ländern kam. Serbien konnte, wegen seiner Unterlegenheit, keinen offenen Krieg wagen und plante deshalb ein Attentat. Bei einer Rache von Österreich-Ungarn, hofften die Slawen dann auf Rückendeckung Russlands.




28. Juni – Sarajewo

Der österreichische Thronfolgern Franz Ferdinand und seine Ehefrau waren am 28.Juni zu Besuch in Sarajewo, die
ehemalige Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina. Obwohl die Stimmung zurzeit sehr gespannt war und die schwarze
Hand (serbische Nationalisten) die Ermordung von dem Thronfolgerpaar planten, wollten Sie nicht auf die Stadtrundfahrt verzichten. Sie fuhren in einem offenen Fahrzeug los.
 Es gab zwei Attentate: Auf der Hinfahrt warf ein Terrorist eine gezündete Bombe auf das Auto. Die Bombe fiel darunter und explodierte dort. Der Erzherzog änderte die Route der Rückfahrt. Der vorausfahrende Wagen fuhr jedoch die alte Strecke zurück. Dies merkte er und lies das Fahrzeug halten. Dadurch blieb
die ganze Kolonne stehen. Diesen Moment nutze einer der Terroristen aus um das Paar zu erschießen.



  


Alle serbischen Freiheitskämpfer wurden verhaftet.
Darunter auch der Todesschütze Gavrila Princip.
Ihnen wurde dieses Attentat nie verziehen.
Der Tod des Thronfolgerpaares war nicht nur
eine große Erschütterung der ganzen Nation, sondern   
auch der Grund für die spätere Kriegserklärung.
Es gab aber noch eine Fragen, womit sich sie
Österreich-Ungarn beschäftigte: "Wie weit wird
Russland, Serbien im Falle eines Krieges
Rückendeckung geben?"





                                                   

5. Juli – Berlin


Sogar Wilhelm II war der Meinung, dass Serbien gestoppt werden muss. Deshalb gab Deutschland Österreich-Ungarn einen "Blankoscheck". Sie schworen ihnen ewige Treue, auch wenn Russland eingreifen würde. Falls das nicht der Fall wäre hätte Deutschland trotzdem an Ansehen und Dankbarkeit gewonnen und es würde bei einem Krieg auf dem Balkan bleiben.
Der Krieg würde so oder so irgendwann kommen, egal was passiert.



       

Österreich-Ungarn stellte Serbien ein Ultimatum, das für Serbien unerfüllbar war und nach Plan von Österreich-Ungarn auch gar nicht erfüllt werden sollte. Sie suchten nur einen Grund um den Krieg mit Serbien anfangen zu können.
Dies gelang ihnen dann auch. Serbien konnte einer Anforderung des Ultimatums nicht gerecht werden. So machte die österreich-ungarische Armee mobil.


21. Juli – Petersburg

Der französische Minister Poincare war gerade auf der Rückfahrt von einer Stadtbesichtigung in Petersburg als er von dem Ultimatum erfuhr. Da das Bündnis zwischen Russland und Frankreich immer noch beständig war und Deutschland auf Frankreich bedrohlich und wirtschaftlich überlegen erschien, wollten sie Russland unterstützen. Manche Politiker hatten auch noch die Niederlage gegen Deutschland und die Zurückeroberung von Elsass-Lothringen im Hinterkopf.




             
28. Juli – London

Österreich-Ungarn erklärte Serbien den Krieg. Ein Tag später begann
Österreich-Ungarn schon mit dem Beschuss Belgrads. Anstatt zu kneifen wie 1908 reagierte Russland sofort mit einer Teilmobilmachung.

Deutschland entwickelte einen Plan der dem Schliefen-Plan ähnelte und dann auch durchgesetzt wurde. Im Falle eines Zweifrontenkriegs wolle Deutschland Frankreich über das neutrale Belgien umgehen und schon nach 6 Wochen besiegen. Dann hatten sie vor mit der Eisenbahn durch Deutschland zufahren um an der Ostfront Russland zu bekämpfen. Trotz der Schlichtungsversuche Englands und der Warnung vom Eintritt in den Krieg wollte Deutschland den Plan durchziehen.
Zur gleichen Zeit machte sich Russland schon mobil. 1,3 Mio. Soldaten waren bereit und weitere 1,7 Mio. Soldaten konnten sich im Notfall mobil machen. Russland wollte und konnte nicht mehr gestoppt werden. Es nahm die Herausforderung an.


1. August – Berlin

Nun war Deutschland an der Reihe sich auch praktisch auf den Krieg vorzubereiten. Sie mussten es nur so aussehen lassen, als würden sie sich verteidigen. Sonst hätten sie die Sozialdemokraten nicht auf ihrer Seite. Deshalb hielt Wilhelm II. am 31. Juli eine Rede, in der er sagte:" Wir sind diejenigen, die unterdrückt werden, wir sind diejenigen, die die ganze Zeit alles ausgehalten haben und uns alles sagen lassen haben. Nun müssen wir unsere Ehre verteidigen und müssen das Schwert entscheiden lassen.“
Nun waren alle davon überzeugt, dass es richtig wäre Russland anzugreifen um sich zu "wehren". Überall in den Zeitungen wurde davon geschrieben.

          
      
Am 3. August 1914 erklärte Deutschland, Russland den Krieg.

Die Ereignisse bildeten eine Kettenreation (siehe 1. Bild oben), an deren Ende das Unvermeidliche passierte:


Der erste Weltkrieg begann!!!

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